Roter Mond in der Finsternis

Am Mittwoch, 15. Juni 2011 (bzw. Donnerstag 16. Juni für bestimmte Zeitzonen) ist Vollmond und gleichzeitig eine totale Mondfinsternis. Diese wird allerdings nur im Nahen und Mittleren Osten vollständig zu beobachten sein, in Asien und Australien geht der Mond bereits wieder unter, in Europa und Afrika geht er gerade erst auf, während die Mondfinsternis stattfindet. In Amerika wird das Ereignis gar nicht zu sehen sein.

Was geschieht bei einer Mondfinsternis? Der Mond wandert durch den Schatten, den die Erde – von der Sonne angestrahlt – in Richtung Mond wirft und erscheint dadurch für einen Beobachter auf der Erde für einen Zeitraum von ein bis zwei Stunden verdunkelt. Voraussetzung für die Sichtbarkeit der Mondfinsternis ist neben einem wolkenfreien Himmel, dass der Betrachter sich auf der Nachtseite der Erdkugel befindet und dass der Mond für ihn aufgegangen ist und somit über dem Horizont steht.

Eine Mondfinsternis findet immer bei Vollmond statt, da die Konstellation von Sonne > Erde > Mond auch für den Vollmond verantwortlich ist. Im Fall der Mondfinsternis befindet sich der Mond aber zusätzlich auf der Ekliptik der Erde.

Anders als bei einer Sonnenfinsternis, bei der die Sonne schwarz wird, färbt sich der Mond bei einer Mondfinsternis kupferrot ein. Dies liegt an der Brechung der Sonnenstrahlen in der Atmosphäre der Erde. Man kann das ungefähr mit dem rötlichen Licht bei einem Sonnenaufgang oder -untergang auf der Erde vergleichen. Dieses rötliche Licht verursacht bei einer Mondfinsternis die rote Mondoberfläche.

Obwohl bereits die antiken Gelehrten, wie Aristoteles, erkannten, was bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis am Himmel vor sich ging, wurden diese Ereignisse jahrhundertelang in verschiedenen Kulturen als schlechtes Zeichen gedeutet. Man sah in der Verfinsterung des Lichts symbolisch die Übermacht der dunklen und schlechten Seite über die lichte und gute Seite. Das erzeugte Angst und führte zu verschiedenen Ritualen und Maßnahmen. Zum Beispiel wurde im christlichen Kirchenjahr das Osterdatum so definiert, dass am Karfreitag keine Sonnen- oder Mondfinsternis stattfinden kann.

Glücklicherweise wissen wir heute um die Bedeutung der astronomischen Ereignisse und können diesen ohne Projektion begegnen.

Weitere Informationen und alle Zeitangaben haben wir hier zusammengestellt:
Mondfinsternis am 15./16. Juni 2011

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