Der »Goldene Henkel« des Mondes
Wenn das Sonnenlicht in flachem Winkel auf die Mondoberfläche auftrifft, entstehen durch die Berge und Täler interessante Beleuchtungseffekte, die von der Erde aus gut beobachtet werden können. Ein bekannter Effekt ist der sogenannte »Goldene Henkel«. Dabei wird etwa 4 bis 5 Tage vor dem Vollmond das Jura-Gebirge (»Montes Jura«) angestrahlt und erscheint als heller Bogen vor der noch abgedunkelten Regenbogenbucht (»Sinus Iridum«) des Mare Imbriums. Dies wird dadurch verstärkt, dass die Licht-Schatten-Grenze, die sich Tag-Nacht-Grenze oder »Terminator« nennt, direkt durch diesen Bereich verläuft.
Bereits Galileo Galilei (1564–1642) kannte den »Goldenen Henkel« und nutze seine Beobachtungen, um die Höhe der Mondgebirge zu schätzen – ein faszinierender Gedanke, wenn man sich vorstellt, dass man ihm dabei über die Schulter gucken kann.
Es lohnt sich immer wieder, einen Blick auf unseren Mondtrabanten und die interessanten Details seiner Oberfläche zu werfen. Wie angenehm klein werden dabei unsere irdischen Probleme …
EINE MOND-PENTALOGIE / Gedichte über den Mond
Die Romantiker schwärmten schon
Von der Mondnacht Faszination.
Auch wir heute sind angetan,
Wenn Frau Luna zieht ihre Bahn.
UNSER MOND
Der Mond ist aufgegangen,
Zeigt seine narbigen Wangen.
Er erhellt uns die finst’re Nacht
Bis der neue Morgen erwacht.
Der Erde treuer Begleiter
Stimmt uns mal traurig, mal heiter;
Berührt das menschliche Gemüt,
Gebannt man ihm ins Antlitz sieht.
Verliebte mögen den Mondschein,
Sind mit sich und dem Mond allein.
Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
Auch Tiere bleiben länger wach.
Der Mond besitzt enorme Kraft,
Womit er die Gezeiten schafft.
Doch er zieht sich langsam zurück,
Entfernt sich leider Stück um Stück.
Ohne Mond kämen wir in Not,
Er hält die Erdachse im Lot.
Wir woll’n vor dem zu Bette geh’n,
Nochmal hoch zu Frau Luna seh’n.
Ziemlich düster uns’re Nacht,
Wenn Frau Luna Pause macht.
MONDFINSTERNIS
Großes Schauspiel am Himmelszelt,
Auf den roten Mond blickt die Welt.
Frau Luna schaut sehr finster drein,
Im Erdschatten so ganz allein.
Nun abgeschirmt vom Sonnenlicht,
Verdüstert sich das Mondgesicht.
Das ist nicht allzu oft der Fall,
Zu sehen auch nicht überall.
Nur bei Vollmond zu verfolgen,
Wenn denn mitspielen die Wolken.
Der Eklipse Faszination
Erlagen Menschen immer schon.
Es bringt die Himmelsmechanik
Uns das Mondlicht bald zurück.
Der Erde treuer Begleiter
Kann blicken wieder heiter.
Es erscheint unser Trabant
Auch gerne mal als Gigant.
SUPERMOND
Der Mond über Haus und Wiese
Zeigt sich heut‘ als wahrer Riese,
Als ob er uns in der Krise
Hier unten nicht allein ließe.
Lang genug hat man ihn verschont,
Nun will man wieder hin zum Mond.
Höchste Zeit, dass ein Astronaut
Mal wieder nach Frau Luna schaut.
Zum Mond der letzte Verkehr
Rund fünfzig Jahre schon her.
WETTLAUF ZUM MOND
Am Anfang war der Sputnikschock,
Gefolgt von Gagarin’s Wostok.
Die Russen eilten weit voraus,
Sonnten sich lange im Applaus.
Kennedy hatte die Vision,
Zum Mond sollte geh’n die Mission.
Der Kampf der Systeme setzt ein,
Nur ein Land konnte Sieger sein.
Man hat dafür alles gegeben,
Beklagte leider Menschenleben.
Mit Apollo in den Mondumlauf,
Die Landefähre Eagle setzt auf.
Neil Armstrong war es vorbehalten,
Das Sternenbanner zu entfalten;
Doch steht am Ende im Wettstreit
Ein großer Sieg für die Menschheit.
ERDAUFGANG
Die Erde ist aufgegangen,
Zeigt ihre bläulichen Wangen.
Diesen Anblick, sehr ungewohnt,
Genießen Menschen auf dem Mond.
Ein solch grandioses Bild zu seh’n,
Es würde uns das Herz aufgeh’n.
Bald werden sie wieder landen
Auf uns’rem treuen Trabanten.
Man wird gebannt zurückschauen
Auf den Planeten, den Blauen.
Beschützen wir uns’re Erde,
Dass sie lang noch aufgeh’n werde.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen