Der Mond auf der Flucht?

Wenn man den Mond so langsam über den Nachthimmel wandern sieht, könnte man glatt vergessen, das wir uns mit der Erde und unserem Erdtrabanten mit atemberaubender Geschwindigkeit durch das Weltall bewegen. Hinzu kommt die Rotation der Himmelskörper zueinander, die unseren Sinnen ebenfalls verborgen bleibt. Nur der Kopf weiß um diese astronomischen Zusammenhänge und dies auch erst seit kurzer Zeit (gemessen an unserer Existenz).

Die Kräfte, die zwischen Erde und Mond wirken sind riesig, sie bewirken unter anderem eine Verformung der Wassermassen auf der Erde und damit Ebbe und Flut. Und sie bewirken, dass der Mond sich schrittweise von Erde wegbewegt, jedes Jahr ein Stückchen mehr. Macht der Mond sich also aus dem Staub? Werden wir irgendwann keinen Begleiter mehr haben, der uns freundlich zulächelt? … Keine Sorge: Wir sprechen hier über den lächerlichen Betrag von ca. 3,8 Zentimetern pro Jahr. Keiner von uns Menschen wird jemals in seinem Leben einen Unterschied feststellen. Da ist die normale Schwankung des Abstands zwischen Erde und Mond durch die ellipsenförmige Laufbahn des Monds mit zigtausend Kilometern so viel stärker, dass man diesen kleinen Fluchtversuch des Monds tatsächlich komplett vergessen kann.

Es ist auch so, dass diese Wegbewegung nicht ewig weitergehen wird. Irgendwann wird die Bewegung wieder abstoppen, da wird sich auch die Länge des Erdentages deutlich verlängert haben und schon über der Länge eines heutigen Monats liegen. Ob das besser oder schlechter ist kann man schwer beurteilen. Jedenfalls kann man zur Beruhigung feststellen, dass zu diesem Zeitpunkt längst kein Leben mehr auf der Erde möglich sein dürfte, Menschen gehören dann der Geschichte an – in dieser fernen Zeit, in Milliarden von Jahren.

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