Der biblische Mond

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Wir haben ja bereits das Wort »Vollmond« in der Bibel gesucht und gefunden, allerdings nur an zwei Stellen im Alten Testament (Psalm 81, Vers 3–4 und Sprüche 7, Vers 18–20). Dies ist verwunderlich, da das Letze Abendmahl von Jesus und seinen Jüngern bei Vollmond stattgefunden haben muss, und demzufolge im Neuen Testament erwähnt hätte werden müssen.

Wir haben die Suche nun erweitert und nach dem Wort »Mond« in der Bibel gesucht. Auch hier finden sich die meisten Stellen in den Prophetenbüchern und Psalmen des Alten Testaments. Drei Stellen gibt es allerdings auch im Neuen Testament, bei Lukas und Markus.

Lukas 1, Vers 26
(Übersetzung: Luther, 1545)
[26] VND im sechsten mond
ward der engel Gabriel gesand von Gott
in eine stad in Galilea
die heisst Nazareth

Der Mond wird hier als Zeitangabe verwendet und zeigt damit die Herkunft des Wortes »Monat«.

Lukas 21, Vers 25
(Übersetzung: Luther, 1545)
[25] VND es werden Zeichen geschehen an der Sonnen vnd Mond vnd Sternen
Vnd auff Erden wird den Leuten bange sein
vnd werden zagen
Vnd das Meer vnd die Wasserwogen werden brausen

Markus 13, Vers 24
(Übersetzung: Luther, 1545)
[24] Aber zu der zeit
nach diesem trübsal
werden Sonne vnd Mond jren schein verlieren
[25] vnd die Sterne werden vom Himel fallen
vnd die Kreffte der Himel werden sich bewegen.
[26] Vnd denn werden sie sehen des menschen Son komen in den wolcken mit grosser Krafft vnd Herrligkeit.

In diesen beiden Schilderungen dient der Mond zur Beschreibung des kosmischen Zustands bei der Wiederkunft Christi, der einem apokalyptischen Szenarium gleicht und einen Gegenpol zur angekündigten positiven Kraft Gottes darstellt.

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Im Alten Testament schließlich sticht eine sehr frühe Nennung des Mondes ins Auge, die sich auf die Schöpfungsgeschichte bezieht. In der Genesis liest man dazu:

Moses 1, Vers 16
(Übersetzung: Luther, 1545)
[16] Vnd Gott machet zwey grosse Liechter
ein gros Liecht
das den Tag regiere
vnd ein klein Liecht
das die Nacht regiere
dazu auch Sternen

Der Mond wird also »kleines Licht« beschrieben, das die Nacht regiert, im Vergleich zum »großen Licht« der Sonne für den Tag. Und obwohl wir heute wissen, dass der Mond aus unserer Erde entstanden ist, lassen diese Worte ein Stück der Magie lebendig werden, die uns bis heute beim Anblick des Mondlichts fasziniert.

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