»Der Hirte im Mond« (Rumänien)
In dem rumänischen Märchen »Der Hirte im Mond« wird die Geschichte eines Hirten erzählt:
Dieser kam einst zu einem reichen Bojar (einem Adligen) und erhielt von diesem als Gabe ein Stück Land und eine Herde Schafe. Er wurde als Hirte sesshaft und begann des Nachts auf seiner Flöte wundervolle Melodien zu spielen, die ihn – so erfährt man später – an seine verstorbene Liebe erinnerten. Diese Lieder waren so schön, dass alle Schafe zu ihm kamen um zu lauschen, auch die der benachbarten Hirten. Diese wurden neidisch auf den Flötenspieler und versuchten ihn beim Bojar anzuschwärzen. Als dieser aber zu dem Hirten mit der Flöte hielt, trachteten die anderen Hirten dem guten Hirten nach dem Leben und versuchten ihn umzubringen. Er entkam und verließ sein Land voller Trauer und Schmerz.
Daraufhin bat er Gott um Hilfe, der ihn erhörte und ihm den Weg zum Mond wies. Unterwegs spielte der Hirte nochmals auf seiner Flöte, bis er den Mond erreichte und dort die Flöte in einem Mondmeer verlor. Seine Schafe stiegen in den Himmel empor und wurden zu Wolken. Und da sie den Mond nie ganz erreichten, begannen sie zu weinen, was wir auf Erden als Regen erleben. Der Hirte wurde zum Mann im Mond. Und die neidischen Hirten auf Erden? Die werden fortan an jedem Vollmond von ihrem Neid und der Missgunst heimgesucht und werden als Mondsüchtige niemals Frieden finden …
Wie jedes Märchen enthält diese Geschichte eine Botschaft über die Menschlichkeit. Wenn man sich vom Neid regieren lässt, wird man immer auf der Suche bleiben – rastlos und von den eigenen Schatten verfolgt.
Lauschen wir stattdessen den Melodien …
Erinnert mich an Orpheus & seine Gabe. Er hat leider nicht nach seinem Gefühl gehört & dem „Gottvertrauem“! Wir sind menschlich in unserem Gefühl – dies Leben wir!