Der Vollmond über Stonehenge

Jeder kennt die Silhouette der Steine von Stonehenge, in der südenglischen Grafschaft Wiltshire, einem der wirklich alten Bauwerke der Menschheit, das durch seine archaische Bauweise und mystische Ausstrahlung immer wieder fasziniert. Vielleicht erinnert es uns Menschen an unseren Ursprung und an etwas, das wir im Trubel unserer hektischen Alltagswelt oft zu vergessen scheinen: die Einfachheit.

Dabei war die Errichtung von Stonehenge für die Menschen damals alles andere als einfach. Das Alter der Anlage wird auf mehr als 5000 Jahre geschätzt. Experten gehen davon aus, dass es viele Millionen von Arbeitsstunden gedauert hat, um die bis zu 50 Tonnen schweren Steine mit der Hand zu behauen, zu transportieren und in der bekannten Formation aufzustellen. Vor allem die horizontalen Decksteine, die auf den senkrechten Pfeilern liegen, lassen uns heute staunen.

Über den Zweck der Steine von Stonehenge weiß man heute, dass sie Teil einer Grabanlage waren und demzufolge wahrscheinlich zu rituellen und religiösen Zwecken genutzt wurden. Man spricht deshalb von einer Kultstätte, wobei das Wort »Kult« im Sinne der Religionsausübung und nicht wie heute im Sinne einer übertriebenden Verehrung zu sehen ist.

Es wird außerdem angenommen, dass die Formation und die Position der Steine einen astronomischen Bezug haben. Hier ist die Ausrichtung auf die Sommersonnwende zu nennen, die Stonehenge zu einer Art Kalender machen könnte und somit zur Planung der landwirtschaftlichen Aktivitäten eingesetzt worden sein könnte. Auch der Bezug zum Verlauf des Mondes und zur Vorhersage von Mondfinsternissen ist in der Diskussion, hier tappt man mit der Forschung allerdings noch weitgehend im Dunkeln. Wenn es so sein sollte, dass Mondfinsternisse mit Blick durch die entsprechenden Steine beobachtet wurden, dann war auch der Vollmond im Spiel, denn eine Mondfinsternis findet stets bei Vollmond statt.

Und auch wenn über den Mond und Stonehenge noch nichts gesichert gesagt werden kann, so ist auf jeden Fall sicher, dass die Menschen damals ebenso wie heute den Lauf der Sterne und des Monds beobachtet haben. Und sie werden – so wie wir – den Vollmond als ein besonderes Ereignis erlebt haben.

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