Zwischen Skepsis und Mystik
Es gibt ein breites Spektrum von Sichtweisen und Meinungen darüber, welchen Einfluss der Vollmond auf das menschliche Leben haben könnte und es liegt in der Natur der Sache, dass diese Meinungen zu Diskussionen führen. Wir haben im Laufe der Jahre viele verschiedene Standpunkte kennengelernt und versuchen, dieser Vielfalt Raum zu geben auf diesen Seiten.
Stellen wir uns beispielhaft zwei Menschen vor, einen Skeptiker, der vernunftgemäß und kritisch hinterfragt und einen Mystiker, der sein Handeln vom Glauben und der Hingabe leiten lässt. Lassen wir diese beiden Personen nun die Frage beantworten, ob es grundsätzlich einen Einfluss des Vollmonds auf den Menschen gibt.
Der skeptische Fragesteller interpretiert den »Einfluss« als Wirkung, die sich am Menschen selbst beobachten und messen lässt. Daraus ergibt sich die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Beweises, der auch Gewissheit darüber bringen sollte, dass der Vollmond diese Wirkung verursacht hat. Der Skeptiker wird darauf verweisen, dass es, sofern ein Einfluss vorhanden sei, doch sehr wahrscheinlich sein müsste, dass sich dieser in irgendeinem Bereich beweisen lasse. Und da bisher in der Tat keine wissenschaftliche Studie vorliegt (wir haben bisher zumindest keine finden können – das macht schon nachdenklich), die eine direkte Wirkung des Vollmonds auf den Menschen beweist, wird die Antwort des Skeptikers »Nein« lauten.
Wenden wir uns der mystischen Sichtweise zu. Der Mystiker spricht dem Phänomen Vollmond eine geheimnisvolle Dimension zu, die keine Beweisbarkeit erfordert, sondern sich im Reich des Glaubens gründet. Er glaubt daran, dass es einen Einfluss des Vollmonds gibt, der sich in vielen Bereichen des menschlichen Lebens ausdrückt, insbesondere in den Gedanken, Gefühlen und allen Aspekten spiritueller Erfahrung. Und es spricht vieles dafür, dass diese Ebenen eine Rolle spielen, denn der Vollmond spiegelt sich in allen Kulturen wider, in den Ausdrucksformen des menschlichen Schaffens – wie der Kunst und Musik – und im allgemeinen Interesse und der Faszination an seiner Erscheinung. Der Mystiker wird die Frage also mit »Ja« beantworten.
Beide Standpunkte haben ihre Berechtigung und solange jeder die Sichtweise des Gegenübers akzeptiert, können beide gut miteinander leben. Problematisch wird es, wenn einer versucht, den anderen von seinem Weltbild zu überzeugen oder ihn beginnt dafür anzugreifen, dass er die Welt anders sieht. Dies geschieht ja nicht nur in Diskussionen um den Vollmond.
Wir möchten beide Seiten gelten zu lassen. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit – wie so oft im Leben – irgendwo in der Mitte.
Der Mond zieht derweilen weiter seine Bahnen und denkt sich seinen Teil …
Zeit meines Lebens spüre ich eine Wirkung des Vollmondes, vor allem in der Woche davor!
Es gibt zwar keine Studie dazu, aber einen Gedanken, den auch den skeptischen Fragesteller nachvollziehen kann. Der Einfluss des Mondes ist so groß, dass er das Wasser der Meere zweimal täglich mit Ebbe und Flut hin- und herbewegt. Die gleichen Kräfte wirken auch auf den Menschen. Insofern ist es durchaus möglich, dass aus rein naturwissenschaftlichen Gründen der Mond den Menschen beeinflusst. Anders als die Sternzeichen.
Ja, es ist richtig, dass der Mond mit den Gezeiten in Zusammenhang steht, allerdings ist die Wassermenge der Ozeane nicht vergleichbar mit der eines Menschen. Wir haben das einmal (humorvoll) hier kommentiert:
https://www.vollmond.info/de/blog/vollmond-ebbe-flut.html
Das ist so wahr und so schön. Auf dem Weg von meinem Zuhause in die Stadt steht ein Haus, auf dessen Fassade groß genau das geschrieben steht: „Und irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit.“ Vielleicht sehe ich ja eines Nachts mal den Vollmond über diesem Haus stehen, dann frage ich ihn… ^^