Die Mondqualle
Quallen sind faszinierende Lebewesen und obwohl keiner mit Ihnen direkt in Berühung kommen will, betrachtet man sie gebannt und bewundert ihre Formen, Farben und beinahe ätherisch wirkenden Körper, die durch das Wasser schweben – wie Wesen aus einer anderen Welt. Und siehe da, es gibt auch hier eine Art, die den Mond als Namensgeber gefunden haben: die »Mondqualle« (lat. aurelia aurita), im Deutschen auch »Ohrenqualle« genannt.
Auch in verschiedenen anderen Sprachen findet man das Wort »Mond« im Namen dieser Tiere wieder:
• »Mondqualle« (Deutsch)
• »moon jellyfish« (Englisch)
• »méduse lune« (Französisch)
• »medusa luna« (Spanisch)
• »medusa-da-lua« (Portugiesisch)
Die Assoziation mit dem Vollmond rührt von ihrem weißen, rund gewölbten Schirm und der Fähigkeit zu Leuchten, was sie wie kleine Himmelskörper aussehen lässt.
Die Mondqualle kann einen Durchmesser von bis zu 40 cm erreichen und ist in fast allen Ozeanen der Welt zuhause. Sie ernährt sich von Plankton und anderen Organismen wie z.B. kleinen Weichtieren. Sie besteht, wie alle Quallen, fast ausschließlich aus Wasser, hat weder Knochen, noch Gehirn oder ein Herz. Einer ihrer Hauptfeinde ist interessanterweise der Mondfisch (Mola Mola), einer der größten Knochenfisch der Welt.
Quallen waren für die Forscher früher nicht von großem Interesse, bis man einige bemerkenswerte Eigenschaften dieser rund 670 Millionen Jahren alten Spezies entdeckte. Quallen besitzen ein Gen, welches es ihnen ermöglicht, Körperteile nachwachsen zu lassen, beispielsweise einen verlorenen Fangarm. Dass dies die Wissenschaftler hellhörig macht, ist klar. Und auch die Fähigkeit zu Leuchten ist für die Forschung von großem Nutzen, denn die lichterzeugenden Substanzen können verwendet werden, um Gene und damit Zellen zu markieren und deren Verhalten zu untersuchen. Einfach genial, was die Natur für uns bereithält!
Foto: Luc Viatour (www.lucnix.be)