Die Libration des Mondes

Wer des Nachts einen taumelnden Mond zu sehen glaubt, wird wahrscheinlich zu tief ins Glas geblickt haben, obwohl es eine Taumelbewegung des Mondes in der Astronomie sehr wohl gibt. Diese wird »Libration« genannt, findet aber sehr langsam statt und ist dadurch mit bloßem Auge nur im Zeitraffer wahrnehmbar.

Der Mond befindet sich beim Umlauf um die Erde in einer sogenannten gebundenen Rotation. Das bedeutet, dass er der Erde immer die selbe Seite zuwendet, während die Rückseite des Mondes von der Erde aus nicht sichtbar ist. Durch bestimmte physikalische Gegebenheiten (die mit Umlaufbahnen, Winkelgeschwindigkeiten, Massenzentren u.a. zu tun haben) geschieht es, dass die sichtbare Fläche des Mondes im Verlauf des Mondzyklus leicht variiert und in ihrer Achse leicht schwankt bzw. sich leicht zu drehen scheint.

Man sieht auf Grund dieser Tatsache im Verlauf eines Mondzyklus etwa 59 % der Mondoberfläche, also nicht nur eine Halbkugel mit 50 %, wie man bei einer gebundenen Rotation eigentlich annehmen würde.

Das Wort Libration hat übrigens nichts mit Befreiung (Liberation) zu tun, sondern mit der Waage. Es kommt von lat. libratio und librare = wägen, im Gleichgewicht halten.

Wir dürfen uns aber dennoch frei fühlen beim Blick auf den nächtlichen Mond und seine wundersamen Erscheinungsformen.

Animation: Wikipedia (Tomruen)

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