Tecciztecatl – der Mondgott der Azteken
Die Azteken waren ein indigenes Volk (Ureinwohner) das zwischen dem 14. und 16 Jahrhundert in Mittelamerika, im Bereich des heutigen Mexiko lebte. Sie hatten wie alle ursprünglichen Völker verschiedene Gottheiten und Tecciztecatl ist der Gott des Mondes. Über die Azteken sind viele Geschichten überliefert, die meisten davon erscheinen finster und grausam. Auch das Ende dieses Volkes durch die spanischen Eroberer war blutig und gehört nicht zu den Kapiteln, derer sich die Menschheit rühmen könnte. Man blickt also mit gespaltenen Gefühlen in die Vergangenheit.
Die mythologische Geschichte ist erträglicher und besagt, dass bei der Erschaffung von Sonne und Mond die Götter zwei verschiedene Kräfte gegeneinander antreten ließen: zum einen Tecciztecatl, der eher als hochmütig galt und zum anderen Nanahuatzin, der eher zurückhaltender war. Die Aufgabe bestand darin, in das Feuer eines Scheiterhaufens zu springen und nachdem Tecciztecatl zögerte, kam Nanahuatzin im zuvor und wurde damit zum Sonnengott Tonatiuh, während Tecciztecatl nur der Status des Mondgottes zugesprochen wurde. Daraufhin warf man Tecciztecatl ein Kaninchen ins Gesicht, um seine Leuchtkraft zu vermindern – dieser Teil der Legende ist sicherlich durch die Mondmeere inspiriert. Er wird mit einer weißen Muschel auf dem Rücken (oder dem Kopf) dargestellt.
Wie in unserem Artikel »Ist der Mond weiblich oder männlich?« beschrieben, findet man in der Mythologie immer wieder männliche Mondgottheiten, obwohl der Mond in der Vorstellung der meisten Menschen mit dem weiblichen Prinzip in Verbindung gebracht wird. Tecciztecatl ist somit ein weiteres Beispiel für einen männlichen Aspekt des Vollmonds.
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