Vollmond

Wieder mal ist es soweit, 
der Vollmond hat heut‘ seine Zeit. 
Groß und rund am Himmelszelt, 
schaut er hinunter auf die Welt.

Manchem nimmt er seine Ruh‘, 
deckt ihn mit viel Gedanken zu. 
An Schlaf ist auch oft nicht zu denken, 
durch’s Haus muss man die Schritte lenken.

Ein’ge versetzt er auch in Trance, 
auf Dächern halten sie Balance. 
Baby’s nichts im Bauch mehr hält, 
sie dräng’n hinaus, auf diese Welt. 

Gewisse Launen sind zu spüren, 
sowohl bei Menschen, als bei Tieren. 
Liebende geb’n gerne kund: 
’s ist so romantisch, wenn er rund. 

Erstaunlich ist es ohne Frag, 
was dieses volle Licht vermag. 
Zieht die Geschöpfe magisch an, 
treibt alle irgendwie voran. 

Wir schauen gern zu ihm hinauf, 
doch leider ist’s nun mal sein Lauf: 
Nur eine Nacht, so Schöpfers Wille, 
dann geht er weg, in aller Stille.

Edeltrud Wisser


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