Hört auf den Vollmond
„Doch was ist mit der Kunst?“
fragte der kleine Mond im Sonnenblumenfeld.
„Mit der Kunst und mit der Muße?“
All die Farben, all die Gefühle
nicht nur im Außen
auch im Innen
Hell mag es sein am Tag
und dunkel in der Nacht
Doch Regenbögen gibt es hier und dort
im äußern wie im innern Ort
Vergessen wir nicht manchmal das Weiche,
das Zarte, das Dunkle?
In so manch einer Nacht
und an manch einem Tag
da hör ich Euch rufen
„Macht weiter, immer Weiter!“
Nach Außen, nach Außen
erstrahlen, erscheinen
doch was ist mit dem Feinen?
Mit dem Dünnsten und dem Schönsten?
Das zarteste Netz webt die Spinne in der Nacht.
Die zarteste Feder trägt der Vogel nicht zu Tag.
Auch wenn es tausend Sonnen regnet –
Hört auf den Vollmond!