Vollmond am 25.01.05

Wieder später als es soll,
der Kopf ist von der Arbeit voll,
gleich geht,s weiter ohne Pause
erst den Einkauf, dann nach Hause.
Essen kochen, gleich im Anschluss, 
wo bleibt da der Kochgenuss?
Möglichst ohne Zeitverstrich
soll die Speise auf den Tisch,
denn, wenn diese ist vorbei
gibt,s zu tun noch mancherlei.
Das Ziel ist klar, so soll es sein:
Kochen ohne Not und Pein.

Doch heute gibt,s ein Phänomen, 
das macht die Regel ungeschehn.
Denn als es aus den Töpfen zischt,
sieht grad des Mondes Angesicht,
der Eiligen durchs Fenster zu.
Allein sein Schein bringt sie zu Ruh.
Sie sieht nur in den Mond hinein,
gleichwohl muss auch das Kochen sein.
Jedoch wie soll dies halbwegs gehn,
wenn sie den Mond will ständig sehn?
So hat sie also plötzlich Zeit,
das andere entrückt ganz weit.
Umgeben von Mond- und Essensdunst
gibt sie sich hin des Kochens Kunst
und könnte wohl Wochen um Wochen,
ausschließlich bei Vollmond zu kochen.

C.M. Schmitt


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