Traumfahrt

Heute Nacht bin ich der Vollmond.

Doch mein Gesicht zeigt sich den Sternen, 
nicht der Erde. 

Wer bist du? 
fragt ein Stern.

Trabant der Erde. 
Schau du auf die hinab; 
ich will sie heut nicht sehen. 
Ihr Anblick atmet Angst entgegen!

Die Herrschaft dort? 
Nicht Menschen-Denkfunktionen; 
nur Machtanspruch von Zukunftstoten. 

Wie soll ich deinen Worten glauben? 
fragt der Stern, 
findet, wo du wohnst, 
man nicht nur Glück und Frieden 
und immerwährend Licht?

Ich wiederum: Sei morgen „Mensch“, 
sei „menschlich“ 
und unter „Menschen“ wohne! 
Verstanden wirst du haben, 
warum ich diese Nacht – 
und ab-verwandt dem Erdplaneten – 
der, den du fragst,

der Mond bin.

Voker Carl Jacoby


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