Hans und Grete und der Vollmond

Der Mond in seiner Sichelform
beeindruckt weniger enorm
als wenn derselbe aufgebläht.
Dann wird er innig angespäht …

Im Rasen sitzt der Hans mit Grete
und fragt sich plötzlich, was man täte,
wenn der Mond mal nicht mehr wär.
Er grübelt hin, er grübelt her,
und schließlich kommt er zu dem Schluß:
Es muß so sein, wie es sein muß.
Es wäre, was er niemals hoffe,
eine große Katastrophe,
wenn der Mond mal nicht mehr schiene,
weil der doch allen Menschen diene.

Nun wird in diese Denkarbeit
auch das Gretchen eingeweiht:
„Du Grete“, spricht er nachdenklich,
„ohne Mond wärs fürchterlich.
Denn würd‘ man nicht den Mond besitzen,
dann müßten wir im Dunkeln sitzen.
Das Küssen wär‘ nur halb so schön,
könnt‘ man sich dabei nicht sehn.
Das Licht, beim Heimweg in der Nacht
hat manchen schon gut heimgebracht.
Zu Orientierungszwecken ist
er gut, wenn man betrunken ist.“

Da ist das Gretchen wirklich platt,
was für ’nen klugen Hans sie hat.
Nun stehen sie beide Hand in Hand
bedächtig still am Waldesrand
und blicken ehrfurchtsvoll nach oben
zum dicken runden Mond dort droben.

Alamak


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