Die Wichtel
Zu Vollmondnächten kann man die Wichtel an den Wichtelhöhlen in Bad Kissingen sehen – so heißt es. Demnach sollen Wichtel in den Höhlen hausen, die auf ihrer Flucht vor den Menschen aus dem Norden geflohen und völlig erschöpft in Bad Kissingen angekommen sind. Erst in den Höhlen über der Saale kamen sie zur Ruhe.
Durch die Felsplatten gelangen Sie in ihr unterirdisches Reich im Innern des Berges. Sie vermeiden jeglichen Kontakt mit den Menschen. In hellen Vollmondnächten sollen sie noch heute auf den Felsplatten an der „Kanzel“ den Konvent abhalten. Der Anführer erhebt dann die Stimme von der Kanzel. Und wenn das Wichtelvolk applaudiert, ist im Wald immer ein ganz unheimliches Rauschen, Glucksen und Wimmern zu hören …
Aufgrund der Sage marschierten wir in einer Vollmondnacht zu den Wichtelhöhlen. Es war eine sehr schöne laue Sommernacht. Das besondere auf dem Weg dorthin war, dass ganz viele Glühwürmchen unterwegs waren. Es hatte etwas märchenhaftes. Wie kleine Feen, die uns begleiteten. Der Mond, der groß und hell war, leuchtete uns den Weg. Manchmal rauschte der Wind durch die Blätter und man merkte, dass diese Nacht etwas besonderes war …