Brunmaier und der Rabe

Brunmaier hat eine Idee, er will einen Rabenkopf aus Holz erschaffen und den dann, mit einer stabilen Stange verbindend auf einem schweren Holzblock stationieren, damit der Rabenkopf seine Blickrichtung beliebig wechseln kann.
Gedacht, gemacht.

Holz ist von Natur aus bräunlich und Raben sind wie manche Nacht, rabenschwarz. Brunmaier hat wieder eine Idee: Er will sein Werk ankokeln und wartet auf den nächsten Vollmond. Jetzt bringt er sich und seinen Raben auf eine Anhöhe in der Nähe von der großen Stadt Berlin – nur deswegen, weil er dort sein Zuhause hat.

Er prüft: Der Mond ist voll Sonnenlicht und beleuchtet den Rabenkopf samt Quadratblock beeindruckend. Brunmaier zündelt und sein Werk fängt augenblicklich Feuer. Die Flammen lodern beängstigend in die Höhe und züngeln zerstörerisch.Brunmaier schnappt eilig das mitgebrachte Wasser und löscht behände die hungrigen Flammen. War sein Tun rechtzeitig und vor allem erfolgreich?

Brunmaier betrachtet den Raben im Mondlicht und läßt seinen erfahrenen Blick wandern. Bestätigung und Stolz reisen durch sein Sein. Jetzt, jetzt wabert seine selbstgemachte Rauchwolke um und über den lächelnden Mann im Mond. Rauch aus seinem Bauch? Nein, Brunmaier hat ein mystisches Erlebnis! – Voll Ehrfurcht betrachtet er sein Geschöpf und dankt für das edle Gelingen.

Von Berlin kam der Vollmondrabe nach Süden, wo ihn alle lieben.

Kreszenzia

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