Die Oster-Begegnung

Ich habe beim letzten Vollmond einen Mann kennengelernt und mein Leben hat sich verändert. Dieses Kennenlernen war ganz besonders. Wir haben uns am Karfreitag in einem Gottesdienst gesehen. Es war nur eine Begegnung mit ein paar stillen Blicken. Schon eine besondere Situation, wenn man plötzlich in so einem ganz anderen Zusammenhang berührt wird. Es war vielleicht gerade wegen des ernsten Anlasses sehr bewegend, immerhin gedenkt man ja des Todes eines Menschen. Ich spürte mein Herz klopfen und gleichzeitig diese mystische Atmosphäre, der Blick nach oben in die Höhe gerichtet.

Nach der Kirche gingen wir unsere Wege und wussten beide, dass wir uns an diesem Osterwochenende wiedersehen würden. Es war ganz einfach, wir mussten uns nicht verabreden, denn jeder spürte, dass wir uns begegnet waren und wieder begegnen würden. Keine Sorgen, dass man keine Telefonnummer hat oder so. Und es war so anders als alle Begegnungen mit allen Männern, die in meinem Leben waren. Das hat mich unglaublich tief bewegt. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich diese Verbindung spürte. Ich sah den Vollmond und dachte an uns … er erzählte mir später, dass es ihm ähnlich ging.

Wir trafen uns wieder in der Osternachtfeier am Abend des Ostersamstags und nochmals am Ostersonntag. Danach sprach er mich an. Es war ein einfaches „Hallo“, das er zu mir sagte, aber der Klang seiner Stimme war wunderschön. Ich lächelte ihn an und wir wechselten ein paar Worte, gingen zusammen spazieren und verbrachten den ganzen Sonntag zusammen. Es war diese tiefe Vertrautheit, die man nur zu wenigen Menschen verspürt. Als würden wir uns ewig kennen und es musste eine Auferstehung mit uns geschehen um uns zusammenzuführen.

Mit ihm ist alles anders. Es ist wie ein Wunder, das meinem Leben still eine neue innerliche Richtung gibt. Alles entwickelt sich so selbstverständlich und richtig. Die Selbstverständlichkeit, mit der er meine Hand nahm beim Spazierengehen oder der erste kleine Kuss nach vielen Tagen. Es ist wundervoll, wenn man erfährt wie wenig geschehen muss, um so viel zu empfinden.

Dann war unsere erste gemeinsame Nacht – die unser Geheimnis bleiben soll. Nur soviel sei verraten: es war das wundervollste Erlebnis, das ich jemals erleben durfte. Es war wie eine Offenbarung, so, als wäre ich ein Leben lang blind gewesen für die Schönheit, die sich zwischen Mann und Frau ereignen kann. Ich wusste gar nicht, dass man so empfinden kann. Es ist ein Geschenk des Himmels …

Ich danke Gott für diese Begegnung und ich kann nur alle ermuntern an die großen Wunder im Leben zu glauben. Sie sind Wirklichkeit. Wenn wir ihnen Raum geben in unseren Herzen.

Gabriele D.

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