Gefühle der Erinnerung

Silbern strahlte der Vollmond auch in diesem Frühjahr wieder über meinem Haus. Wie ich es immer bei Vollmond tue,da ich nicht schlafen kann, setzte ich mich auf mein Fensterbrett. Ich hielt den Ring meiner verstorbenen Oma in das schöne Licht und flüsterte ein Gedicht. Dieses Gedicht ist mir eigefallen, als ich das erste und einzigste mal zu ihrem Grab gegangen bin. Dann sah ich wieder in den Himmel. Die Sterne funkelten wunderschön und ich flüsterte wieder:

„Es ist ein langer Gang, doch ich muss ihn entlang.“

Mir kamen die Tränen, doch ich hab immer weiter gemacht und konnte irgendwie nicht aufhören.

„Der Wind er weht, doch ich muss weiter gehn.
Ein dunkler Stein, ein heller Schein.“

Bei der Erinnerung an den Friedhof, als ich vor dem Grab stand und ein paar Sonnenstrahlen auf den Grabstein fielen, liefen mir die Tränen übers ganze Gesicht. Ich sah alles verschwommen, aber immernoch glitzerten die Sterne so wunderschön wie ich sie lange nicht mehr gesehen hatte.

„Meine Tränen fließen, ich muss die Augen schließen.
Es ist ein langer Gang, doch ich muss ihn entang.
Ein dunkler Stein, ein heller Schein.“

Ich flüsterte mein Gedicht  mit den vielen Erinnerungen. Als ich das Gedicht fast zu Ende geflüstert hatte, fiel mein Blick auf den Mond. Es schien mir, als wenn ein kleiner heller Stern neben ihm stand und dann fing es an zu nieseln, ganz leicht.
Der Regen verschwand so schnell wie er gekommen war, doch wärend dieser kurzen Zeit schien es mir als wenn meine Oma das Gedicht mit mir zu Ende sprach:

„Der dunkle Stein, der helle Schein.
Was wird in Zukunft geschehn?
Wir werden es bald sehen.“

Als wir am Ende waren verschwand der Regen zusammen mit ihrer Stimme. Es schien als wäre nichts gewesen, doch die Worte klangen noch in meinem Kopf…

Diana

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