Je größer, desto besser?

Vielleicht liegt es im Plan der Schöpfung, dass wir Menschen so empfänglich sind für alles, was größer ist, als das, was wir bereits kennen oder erlebt haben. Im Folgenden geht es wohlgemerkt nur um Himmelskörper …

Wie wir kürzlich in unserem Beitrag »Sonne und Mond gleich groß?« hier im Vollmondblog beschrieben haben, ändert der Mond durch seine besondere Umlaufbahn seinen Abstand zur Erde und erscheint damit für einen Betrachter auf der Erde unterschiedlich groß, je nachdem wie nah er der Erde in diesem Moment ist. Ist der Mond (oder ein anderer Himmelskörper) der Erde am nächsten spricht man von Perigäum, ist er am weitesten entfernt, nennt man dies Apogäum. Man kann diese Begriffe getrost wieder vergessen, merken darf man sich, dass der Mond für uns unterschiedlich groß erscheinen kann.

Am nächsten Samstag – kurz nach Vollmond – ist das Perigäum des Mondes nach 18 Jahren wieder erreicht, der Mond erscheint also größer als normalerweise:

Vollmond: Samstag, 19. März 2011, 19:10:06 Uhr (MEZ)
Perigäum: Samstag, 19. März 2011, 20:14:54 Uhr (MEZ)

Es ist allerdings nicht so, wie in manchem Boulevardblatt zu lesen ist, dass der sichtbare Unterschied so bedeutend wäre. Man braucht also nicht gleich eine Sonnenbrille vor lauter Mondlicht. Es sind nur ein paar Prozent Größen- und Helligkeitsunterschied.

Noch ein paar Worte zur Wirkung des »Supermonds« auf die Erde. Es wird oft gesagt, dass es in zeitlicher Nähe des Perigäums vermehrt zu Naturkatastrophen komme. Argumentiert wird dann mit den größeren Kräften, die auf die Erde, insbesondere auf die Wassermassen der Ozeane wirken. Wir haben ein wenig recherchiert und die meisten Fachleute, die sich hierzu äußern, kommen zu dem Schluss, dass diese Kräfte nicht ausreichen, um große Veränderungen im Gleichgewicht der Erde zu bewirken. Insbesondere die Bewegung der Kontinentalplatten, die für Erdbeben verantwortlich sein können, wird eher über die immensen Kräfte im Inneren der Erde verursacht, als durch Ebbe und Flut.

Auch wenn sich die jüngsten und tragischen Ereignisse in Japan und das nahende Perigäum mit ca. 8 Tagen Differenz hintereinander ereignen und die Behauptung eines ursächlichen Zusammenhangs verlockend sein mag, muss man hier vorsichtig sein. Mit Theorien zu Katastrophen und Weltuntergang ist in der Vergangenheit schon viel Unsinn verbreitet worden.

Nutzen wir lieber den wundervollen großen Vollmond und denken wir anteilnehmend an unsere japanischen Brüder und Schwestern.

5 Kommentare

  1. hallo | 26. März 2011

    glaub‘ dass da was dran ist.

  2. bobina | 20. März 2011

    dieser wunderbare mond heute bringt mir die erde sehr nah.

  3. kaibert | 19. März 2011

    Gut beschrieben – danke

  4. Monika Racheter | 19. März 2011

    … und immer noch gibt es Wissenschaftler die behaupten, der Mond hätte keinen Einfluss auf uns Menschen und unser Leben! Denen möchte ich nur eine Frage stellen: Es ist ebenfalls wissenschaftlich erwiesen das der Mond für Ebbe und Flut verantwortlich ist!!! Wenn er fähig ist, so unvorstellbare Wassermassen zu bewegen, woher nehmen wir die Ignoranz, das er uns Menschen nichts anhaben kann??? Weil wir die Krone der Schöpfung sind??? Wie wir mit unserem Erbe umgehen und alles Leben so vernachlässigen zu gunsten von Macht, Geld und Gier, das sehen wir immer wieder! Also ich lasse mich lieber vom Mond leiten als von Menschen!

  5. Ela-Nova | 19. März 2011

    Hallo,
    zunächst einmal möchte ich ein großes Lob aussprechen.Das Layout Ihrer Seite gefällt mir sehr, sehr chick.
    Durch Zufall landete ich hier, während ich nach relevanten Informationen über den bevorstehenden Perigäum, dem „Supermond“ suchte. Diese Theorien sollte man allerdings mit gebührendem Abstand betrachen … Natürlich sind die jüngsten Ereignisse in Japan sehr tragisch und unsere Gedanken und Anteilnahme gilt allen dort lebenden Mitmenschen.

    Gruß
    Ela

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