Das Glück am Freitag, den 13.

Heute ist Freitag der 13. und wir wollen betrachten, ob man darin Glück sehen kann und was das mit dem Vollmond zu tun hat. Interessanterweise hat sich die Bewertung der Zahl 13 in verschiedenen Ländern und Kulturen in unterschiedliche Richtungen entwickelt und man findet ebenso viele Beispiele, die für Unglück, wie solche, die für Glück sprechen.

Im christlichen Glauben wird die 13 eher als Unglückszahl gesehen, obgleich es auch hier unterschiedliche Interpretationen gibt. Beispielsweise sah man im Mittelalter Jesus als dreizehnte Person zu seinen zwölf Jüngern als Sinnbild der Vollendung und Göttlichkeit. Dann wiederum wurde Judas beim Abendmahl als dreizehnte Person gesehen und darin Verrat und Unglück. Grundsätzlich scheint die Betrachtung der 13 als »12 + 1« von Bedeutung zu sein, denn die 12 wird als Ganzheit interpretiert. Somit kann die darauf folgende Zahl 13 noch über der Vollendung stehen (Gott) und als den Beginn eines neuen Zyklus gesehen werden oder aber als Zerstörung dieser Vollendung (Teufel bzw. Tod).

In anderen Kulturen galt die 13 als Glückszahl, so zum Beispiel bei den Azteken, deren Kalender sich an den Mondphasen ausrichtete und aus Wochen mit 13 Tagen bestand. Auch hier wurde eine Verbindung zu den Göttern gesehen.

Im Judentum gibt es ebenfalls einen Kalender, der sich nach dem Mond richtet und in dem ein glücklicher und nachbarschaftlicher Zusammenhang mit dem Vollmond sichtbar wird. Der Monatsbeginn ist hier direkt nach Neumond, demzufolge ist Vollmond am 14. des Monats, also in der Monatsmitte und einen Tag nach dem 13. Wenn der Vollmond auf einen Samstag (den Ruhetag Sabbat) fällt, wird dies als Glück gesehen. In diesem Fall geht diesem Glückstag dann ein Freitag der 13. voraus.

Es ist wie so oft: Man kann die Dinge so sehen, wie man sie sehen will und findet dafür Argumente. Wahrscheinlich tut man gut daran, sein Glück nicht an äußerlichen Ereignissen festzumachen, sondern im Inneren zu finden. Dazu gehört übrigens auch, das Glück nicht auf dem Mond zu suchen, oder darin, wie sich dieser gerade am Himmel zeigt. Ob Vollmond oder Neumond – Glück begegnet uns nach anderen Gesetzen.

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