Vollmondabsurditäten

Und plötzlich ist er unter uns
der Scharlatan der Oberfläche,
und scheint uns einfach ins Gesicht –
still denkend; scheinbar wunderbar.

Nichts ist dann eigentlich bedeutsam,
nur ein zu rund geratenes Gesicht,
das satt und silbern existiert,
und leuchtet statt zu schweigen.

Der Mensch steht traumwandelnd davor,
und fühlt sich klein und angehoben.
Sieht sehnend in die ferne Nacht,
will fliehen, fliegen, endlos sein.

Und doch ist’s nur ein runder Kreis,
der nicht mal selber leuchten kann,
den alle Welt für heilig hält,
obwohl er nichts dazu getan.

Bleibt noch zu sagen, dass der Mond,
vor allem durch Bescheidenheit
zu dem geworden ist, was er
uns heute vor die Nase hält.

Jürgen Weber


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