Ein Kuss aus Vollmondlicht

Ich hatte gestern ein Erlebnis, wäre froh gewesen, es hätte jemand Zeuge sein können.

Mein Herzblatt ist zur Zeit in Skiurlaub. Wir schauen immer um 22.00 Uhr an den Mond, schicken einen Kuss und die wärmsten Gedanken auf die Reise. Gestern Abend rief er um 22.00 Uhr an und sagte mir, er könne keinen Mond sehen, es würde zuviel schneien. Auch ich konnte keinen Mond sehen. Stand aber während des Telefonates am Fenster und schaute suchend in den Himmel. Plötzlich rief er: „Ich kann jetzt den Mond doch sehen und schicke dir einen Kuss“. Just in dem Moment öffnete sich auch bei mir der Himmel und der Mond erschien groß und rund. Plötzlich wurde unser Telefonat unterbrochen …

Ich stand noch eine Weile am Fenster und schaute in den zwischenzeitlich wieder schwarzgewordenen Himmel. Dann geschah das Wunderbare. Wie mit einem großen Pinsel gemalt, zeichnete sich klar und deutlich vor dem homogen-schwarzen Himmel ein weißes Herz ab. Eine Wolke musste sich anscheinend zu einer Herzform formiert haben und wurde – wie auch immer – so vom Mond angestrahlt, dass es nur so glänzte. Dieses Schauspiel konnte ich ca. 2 Minuten genießen. Ich konnte es auch irgendwie nicht glauben, was ich da gesehen hatte. Sein Kuss war angekommen. Ich hörte dann zur Abrundung meines Vollmonderlebnisses – was ich immer bei Vollmond mache, mein „Lied an den Mond“ – von Dvorak – an, mit den wärmsten Gedanken an meinen Schatz.

Heike

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